18.06.2016 (DZ)

Mariaposching feiert mit Bischof Rudolf

1275 Jahre Pasuhhinga von 741 bis 2016: Poschinger feierten die 1275-jährige Wiederkehr der ersten Nennung ihres Ortes

Mit Blumen wurde am Sonntag Bischof Rudolf in Mariaposching zum Jubiläumsfest empfangen. - Foto: Bauer

Mit Blumen wurde am Sonntag Bischof Rudolf in Mariaposching zum Jubiläumsfest empfangen. − Foto: Bauer


Mariaposching. Sein "1275-Jahr-Fest" hat Mariaposching am zurückliegenden Wochenende gefeiert. Nach dem Tag der Jugend am Freitag folgte am Samstag der Festakt. Bürgermeister Johann Tremmel blickte zu Beginn auf die zurückliegenden Jahre zurück, in denen viel geleistet wurde. Anschließend trugen Landrat Josef Laumer, MdB Alois Rainer, MdL Josef Zellmeier und Staatssekretär a.D. Ernst Hinsken ihre Grußworte vor.

In seinem Festvortrag trug Karl Bauer die Geschichte von Pasuhhinga vor. In markanten Wortbildern gab er einen Streifzug durch die Jahrhunderte, ließ römische Soldaten auf dem südlichen Donauufer auftreten, ungarische Reiterhorden durch den Heiwisch jagen und schwedische oder napoleonische Soldaten in der Gemeinde hausen. Aber auch auf die Gegenwart ging Bauer ein, die schnelle Umsetzung des Hochwasserschutzes oder die Erneuerung der Fähre waren hier seine Forderungen. Als Dank überreichte ihm Bürgermeister Johann Tremmel eine Goldmünze. Dann marschierten die Festgäste zum Lohamer Schloss, dort fand vor der Kapelle ein Gedenkakt für die verstorbenen Gemeindebürger statt. Pfarrer Franz Wiesner sprach ein Gebet und Bürgermeister Johann Tremmel legte ein Blumengebinde nieder. Ein Musikantentreffen der Ferienregion Hirschenstein rundete den Samstag ab.

Am Sonntag gab Regensburgs Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer der Gemeinde die Ehre und zelebrierte in der Poschinger Pfarrkirche ein Pontifikalamt. Der Poschinger Chor hatte unter der Leitung von Chorregent Christoph Liebl für diesen Anlass eine Messe des Franziskaner Diaconus Zänkl einstudiert. In der Festpredigt griff Bischof Rudolf die Ortsgeschichte auf und stellte fest, dass ein Dorf in dem nachweislich seit 1275 Jahren eine Kapelle bzw. Kirche steht beweist, dass der christliche Glaube Halt und Beständigkeit gibt. "Diese Tradition soll und muss an die kommenden Generationen weitergegeben werden", mahnte der Bischof. Nach einem Dankeswort des stellvertretenden Sprechers des Gesamtpfarrgemeinderates Josef Loibl endete der Gottesdienst. Anschließend trug sich der Bischof im Pfarrheim in das goldene Buch der Gemeinde ein.

Karl Bauer gab dabei einen Überblick zur Geschichte der Pfarrei. Eine Ehrung für 15 verdiente Gemeindebürgerinnen und Bürger im Festzelt, denen die silberne Bürgermedaille überreicht wurde, schloss den Sonntag ab. Schließlich endete das viertägige Fest mit einem Seniorennachmittag und dem Tag der guten Nachbarschaft am Montagabend, das auf dem Eintrag im Jahr 790 im Güterverzeichnis des Niederaltaicher Abtes Urolf beruht "In Villa Pasuhhinga dedit Otilo illam Capellam, cum Mansos V", zu deutsch: "Im Gutsbezirk Posching gab Odilo die Kapelle daselbst mit 5 Huben (Höfen)". Die frühe urkundliche Nennung macht deutlich, dass dieses fruchtbare Gebiet, das man unter der Bezeichnung Heuwisch oder Heiwisch kennt und das sich in einem markanten Bogen an den mächtigen Donaustrom schmiegt, bereits seit frühester Zeit besiedelt war. Auch ein Donauübergang ist seit alter Zeit hier belegt, leider ist die Fähre nach einem Unglück vom 19. April derzeit nicht in Betrieb, die Poschinger hoffen jedoch darauf, dass sie möglichst schnell die Donau wieder auf einer Fähre überqueren können.

Wer sich mit der Poschinger Geschichte vertraut machen will, sei auf das Gemeindebuch von Karl Bauer verwiesen, das man bei Bürgermeister Tremmel oder beim Autor zum Preis von 38 Euro erwerben kann.